Erdbeeren im Winter, Markenkleidung hergestellt in Entwicklungsländern und miese Arbeitsbedingungen in Discountern.
Egal wo oder was wir einkaufen, irgendwie gerecht ist das nie.
Obst und Gemüse aus Europa ist in der Ladentheke ist Dank milliarden Subventionen günstig, führt aber dazu, dass Importware aus Entwicklungsländern auch unter Wert verkauft werden müssen.
Dies führt wiederum dazu, dass die Bauern dort weit unter dem Existenzminimum (über-)Leben müssen. Für unsere Lebensmittelproduktion wird minütlich eine Fläche Naturgebiet in der Größe von 100 Fußballfeldern gerodet.
Ein Großteil unserer Kleidung wird in Fabriken von Entwicklungsländern produziert, in der Arbeitssicherheit ein Fremdwort sind und die Bezahlung mit 10 -20 Euro im Monat eigentlich nichtmal zum (über-)Leben reichen.
Viele setzen dabei auf Bio-Produkte oder auf Fair-Trade-Produkte. Es gibt zahlreiche Kampagnen und Initiativen, die diesen kritischen Konsum mit unterstützen.
Für das gute Gewissen wird dabei natürlich auch mehr Geld ausgegeben. Ist ja auch logisch: Fair gehandelte Produkte mit guten Löhnen und guten Arbeitsbedinungen sind eben auch teurer.
Ein kritischer Konsum ist für viele Millionen Menschen in Deutschland also nichtmal finanzierbar, selbst wenn man es wollte.
Macht kritischer Konsum also überhaupt Sinn, wenn Ausbeutung und Zerstörung trotzdem erhalten bleibt, weil gar nicht genug Menschen mitmachen können?
Sinn macht es schon: Denn zumindest einen kleinen Teil Natur lässt sich damit schützen und die Arbeitsbedingungen von ein paar Menschen sind dadurch besser.
Ein Großteil leidet jedoch auch weiterhin.
Wer sich also für das neue Jahr vornimmt kritischer einzukaufen und sich dies finanziell leisten kann, sollte dies auch tun.
Wichtiger ist jedoch der Einsatz für ein anderes System.
Wir müssen weltweit für gute Arbeitsbedingungen und gute Bezahlung kämpfen, gegen Umweltzerstörung aktiv sein und dafür sorgen, dass alle genug haben, um sich trotz höherer Preise, das Leben leisten zu können.